Les Trois Fondues in den Medien

G r ä c h e n.  --  Der Grächener Hotelier Donat Ruppen präsentierte an der diesjährigen Internationalen Erfindermesse in Genf seine Erfindung: ein Fondue-Caquelon der besonderen Art. Seine Erwartungen waren niedrig, das Echo jedoch riesig.

Das Spezielle am Fondue- Caquelon von Donat Ruppen ist, dass man gleichzeitig drei verschiedene Fondues daraus essen kann, denn die Keramikpfanne ist dreigeteilt. Das ist doch nichts Spezielles, das gibt es doch schon lange, werden sich wohl die meisten beim Anblick der Fonduepfanne denken.

 

Dem ist aber nicht so. Drei Jahre hat der Hotelier in die Entwicklung seiner Idee gesteckt. Die ruhigere Zwischensaison kam ihm dabei  jeweils sehr gelegen. Doch die Herstellung des Caquelons war nicht so einfach, wie er anfänglich dachte. Mehrere Prototypen scheiterten beim Testversuch.

 

Die Pfannen hielten der Hitze nicht stand und rissen. Obwohl von allen Seiten belächelt, hielt der Tüftler an seiner Idee fest und schliesslich gelang es ihm, ein hitzebeständiges Dreier-Fondue-Caquelon herzustellen. Fortan servierte er in seinem Hotel Alpina in Grächen den Gästen "les-trois-fondues", denn so taufte er die dreifache Käsespezialität.

 

Seine Idee hat Donat Ruppen in der Zwischenzeit als "geistiges Eigentum" patentieren lassen. Wer nun aber glaubt, einfach eine Pfanne mit vier, fünf oder sechs Unterteilungen produzieren und vertreiben zu können, hat sich gewaltig geirrt. Der erfinderische Unternehmner hat an alles gedacht und sämtliche Varianten und Formen seiner Mehrfachpfanne schützen lassen. Nun macht er sich an den Vertrieb seines Produkts. Und die Nachfrage sei enorm, versicherte und der Grächner Tüfter.

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"Die Leute haben mich belächelt."

WB: Wie kamen Sie auf die Idee eines "Mehrfachca-quelons"?

Donat Ruppen: Ich konnte feststellen, dass die Gäste vielfach Mühe bekundeten, sich für eine Sorte Fondue zu entscheiden und gleich mehrere ausprobieren wollten. Der Tisch war dann jeweils überfüllt mit Pfannen und der Gast benötigte schon lange Arme, um an jede Fonduesorte zu gelangen.

 

Die Idee ist ja relativ banal. Sind Sie nicht davon ausgegangen, dass solche Caquelons schon existieren?

Natürlich habe ich zuerst den Markt nach einer solchen Fonduepfanne abgesucht, wurde jedoch nicht fündig. Also habe ich mich selber an die Entwicklung gemacht und wurde dafür von etlichen Personen belächelt.

 

Nun ist die Erfindung patentiert. Wie lief das genau ab?

Ich selber hätte meine Idee nicht beim Patentamt angemeldet. Ich habe die Fondue-Caquelons zum Eigengebrauch in meinem Hotelbetrieb entwickelt. Einer meiner Gäste hat mir dann empfohlen, die Erfindung patentieren zu lassen und er hat dies auch gleich für mich organisiert. Nun ist meine Erfindung für die nächsten fünf Jahre geschützt und nach Ablauf dieser Zeit kann ich das Patent wieder erneuern lassen. Die Patentkosten belaufen sich auf etwa 1000 Franken für fünf Jahre.

 

Wie war die Erfindermesse in Genf?

Die war wirklich toll. Die Organisatoren der Messe sind durch das Patentamt auf mich gestossen und haben mich daraufhin zur Teilnahme eingeladen. Ich ging also ohne grosse Erwartungen dorthin, baute meinen Stand auch, und das Interesse war gewaltig. Bereits sind rund 150 Bestellungen bei mir eingegangen und in ein paar Wochen werden wir auch die ersten 100 Stück produziert haben.

 

Wie geht es nun weiter?

Ich werde die Fondue-caquelons vorläufig selber vertreiben. Hergestellt werden Sie von der Firma Terra Keramik in Winterthur. Die Verpackung und der Versand läuft hingegen über mich. Der Verkaufspreis beträgt 150 Franken.

 

Sie wollen also keine Fachfirma mit dem Vertrieb beauftragen?

Vorläufig nicht. Ich habe zwar bereits Anfragen von drei grossen Vertriebsfirmen erhalten, die mir einen Verkauf im grossen Stil (mehrere tausend Stück) versichert haben. Ich nehme das Geschäft aber vorerst lieber selber in die Hände. Da ich die Erfindung habe patentieren lassen, muss ich nichts übereilen und kann zu einem späteren Zeitpunkt immer noch eine Fachfirma beauftragen.

 

Werden Sie uns noch mit weiteren Erfindungen überraschen?

Nein, ich bin Hotelier und Wirt und kein Daniel Düsentrieb. Das Fonduecaquelon wir wahrscheinlich meine einzige Erfindung bleiben.

 

Donat Ruppen, besten Dank für das Gespräch.

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"Erst staunen, dann schmunzeln."

An der internationalen Messe für Erfindungen in Genf zeigen noch bis morgen Sonntag über 700 Aussteller aus 40 Ländern ihre Errungenschaften. Das Forum feiert dieses Jahr seinen 30. Geburtstag. Von den Veranstaltern als "weltweit bedeutendster Event seiner Art" gefeiert, gibt es an diesem nicht nur Interessantes zu bestaunen, sondern auch sehr viel zu schmunzeln. Etliche Modelle - wie etwa ein Autocopter, eine Mischung zwischen Auto und Helikopter - werden wohl nie in Produktion gehen. Vieles, was als Innovation des 21. Jahrhunderts gehandelt wird, entlockt den Besuchern höchstens ein Lächeln.

 

Fondue dreifach

So ist sie eben, die Erfindermesse in Genf. Da werden viele Dinge vorgestellt, auf die eigentlich niemand so richtig gewartet hat. Und hat sie dann doch jemand erfunden, fragen sich nicht wenige Besucherinnen und Besucher: War das nötig? Diese Frage stellt sich auch beim dreiteiligen Fondue- caquelon. Der Erfinder, Donat Ruppen vom Hotel Alpina & Desirée in Grächen, hat den Topf kreiert, damit drei verschiedene Fonduesorten serviert werden können und nicht etwa aus hygienischen Gründen, damit jeder sein eigenes Süppchen rühren kann. Bei vier Personen am Tisch müssen sich mindestens zwei die gleiche Käsemischung teilen.

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Donat Ruppen: "Die Walliser haben das Fondue erfunden."

"Jetzt ist immer sofort klar, wer die nächste Flasche Wein bezahlen muss"

Der Walliser Hotelier Donat Ruppen über sein dreigeteiltes Caquelon.

 

SONNTAGSZEITUNG: Donat Ruppen, was war für Sie das wichtigste Ereignis der Woche?

DONAT RUPPEN: Die Erfindermesse in Genf.

 

Sie haben dort ein Fonduecaquelon vorgestellt, aus dem man gleichzeitig drei Fondues essen kann.

RUPPEN: Gäste meines Hotels in Grächen haben mich auf die Idee gebracht. Häufig standen mehrere Caquelons auf den Tischen, weil sich die Leute nicht auf eine Sorte Fondue einigen konnten. In meinem Caquelon ist der Platz jetzt durch Trennwände dreigeteilt.

 

Hat die Dreiteilung noch andere Vorteile?

RUPPEN: Mehrere. Jetzt ist immer sofort klar, wer die nächste Flasche Wein bezahlen muss, wenn ein Brotstück im Fondue schwimmt. Ausserdem gibt es Leute, denen davor graut, mit den Mitessenden im gleichen Fondue zu rühren. Aus hygienischen Gründen.

 

Essen Sie während der Messe nur Fondue?

RUPPEN: Nein. Leider darf ich an meinem Stand kein Fondue zubereiten. Da hätten wir zu viele verschiedene Essensdüfte in der Halle. Dafür können die Besucher ein Gläschen Walliser Wein degustieren.

 

Welches sind ihre Lieblingsfondues?

RUPPEN: Das traditionelle Walliser Fondue, Tomaten und Kräuterfondue.

Für ein gutes Fondue sollte man ausserdem nur Kochkellen aus Holz verwenden. Sonst kann sich der Geschmack verändern. Auch Silberbesteck beeinflusst den Käsegeschmack.

 

Wer hat das Fondue erfunden: die Innerschweizer oder die Walliser?

RUPPEN: Ganz klar die Walliser. Wahrscheinlich auf einer Alp in der Nähe meines Hotels in Grächen (lacht).

 

Es heisst, der Vorgänger des Fondues sei eine Milchsuppe.

RUPPEN: Das erzählt man sich. Früher assen die Bauern auf der Alp Béchamel: Sie kochten Milch, würzten sie, banden sie mit Kartoffelstärkemehl und mischten Käse dazu. Daraus könnte durchaus das heutige Fondue entstanden sein.

 

Was halten Sie von Fertig- Fondues?

RUPPEN: Oft sind Sie gar nicht so schlecht. Um den Geschmack zu verfeinern, kann man etwas Walliser Raclettekäse dazugeben.

 

Hatten Sie Zeit, sich an der Messe in Genf andere Erfindungen anzusehen?

RUPPEN: Ja. Einer stellte ein fliegendes Auto mit Helikopterrotor vor. Flugvorführungen gab es allerdings nicht. Es blieb bei Skizzen.

Interview: Claudia Imfeld



POUR LES FONDUES DE FROMAGE

Le Suisse Donat Ruppen présentait hier, au Salon international des inventions de Genève, un caquelon à fondue divisè en trois partes. Les compartiments peuvent contenir trois mélanges de fromages différents, voire d'autres prèparations culinaires. Le plus dur, pour la fondue, sera de tourner sa fourchette en tenant compte des angles...

(Le Matin/photo Trezzini-Keystone)



Jedem sein ...Fondue

 

bee. An Ideen mangelte es offenbar nicht: Die internationale Erfindermesse, die gestern in Genf bereits zum 30. Mal ihre Pforten öffnete, wartet erneut mit mehr oder weniger originellen Neuheiten auf. Zu ihnen zählt zweifelsohne das Fondue- Caqueon von Donat Ruppen. Der pfiffige Schweizer Tüfftler unterteilte das Pfännchen in drei Teile - damit daraus gleichzeitig drei verschiedene Fonduearten konsumiert werden können.

Die Wahl bleibt u.a. zwischen "Moitiè moitiè", Fondue fribourgeoise, Fondue valaisanne aux tomates, Fondue neuchâteloise, Fondue vaudoise, Fondue genevoise aux morilles, Fondue...